Der Mangel an sauberem Trinkwasser ist für viele Menschen, besonders in den von Krisen geschüttelten Gebieten Afrikas,dem Nahen Osten und Asiens Alltag. Dies ist das Thema der zurzeit in Schweden stattfindenden „Weltwasserwoche“. Dramatisch wird die Lage für die Bevölkerung, wenn Naturkatastrophen wie Überflutungen und Erdbeben die wenigen Wasserstellen zerstören. In dieser Situation hilft das Technische Hilfswerk mit humanitären Soforthilfeeinsätzen. Die Trinkwasserexperten des THW produzieren das begehrte „blaue Gold“, das zum Überleben wichtiger ist als Erdöl.
Allein in den vergangenen drei Jahren versorgte das THW, als die operative Einsatz- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes, notleidende Menschen in Asien, Afrika und dem Nahen Osten mit dem Lebenselixier Trinkwasser.
Unvergessen sind die Einsätze nach dem Tsunami in Südostasien im Dezember 2004. Dort stellten THW-Einsatzkräfte in der Nothilfephase bis zu einer halben Million Liter sauberes Trinkwasser pro Tag für die Bevölkerung her. In Indonesien, Sri Lanka und auf den Malediven halfen die „Schnell-Einsatz-Einheiten-Wasser-Ausland“ des THW. Diese setzten auch verschlammte Brunnenanlagen als zusätzliche Wasserquellen wieder instand.
Manche Soforthilfemaßnahmen entwickelten sich in Südostasien zu längerfristigen Projekten, wie beispielsweise auf der indonesischen Insel Simeulue. Dort reparierte das THW das Rohrleitungssystem und richtete Wasserentnahmestellen für Dorfbewohner ein.
In der afrikanischen Bürgerkriegsregion Darfur, Sudan, baute das THW im Jahr 2004, finanziert durch das Auswärtige Amt, ein Trinkwasserlabor auf. Es ermöglicht die Wasserkontrolle und hilft Infektionskrankheiten bei den Bürgerkriegsflüchtlingen zu vermeiden.
Im Libanon half das THW nach dem Krieg in 2006 mit der Reparatur des stark zerstörten Rohrleitungssystems. An 360 Einsatzstellen reparierten THW-Helfer Rohrleitungen und reinigten Wassertanks. Sie schulten auch Mitarbeiter der lokalen Wasserversorgungsbehörden im Umgang mit Material und Geräten. Im Auftrag der Humanitären Hilfe der Europäischen Kommission (ECHO) errichteten THW-Einsatzkräfte zwei Wasserreservoirs und reparierten vier weitere Wassertanks. Allein von diesem Projekt profitieren 25.000 Menschen.
In der entgegengesetzten Himmelsrichtung, in Bolivien, erkundeten THW-Wasserexperten im März dieses Jahres die Wasserversorgung der Bevölkerung: Nach einer Überschwemmungs- katastrophe analysierten THW-Wasserexperten die Wasserqualität und berieten lokale Behörden im Katastrophengebiet. Zudem koordinierten sie den Einsatz eines THW- Trinkwasserlabors.
In Europa half das THW 2005 in Rumänien nach einer Überschwemmungs-
katastrophe.
THW- Einsatzkräfte bereiteten für die Bevölkerung im ländlichen Bereich Trinkwasser auf. Darüber hinaus reinigten und reparierten sie zerstörte Wasserleitungen. Aufgrund dieser und vieler anderer Katastrophen- einsätze sind die THW-Einsatzkräfte auch als „Waterpeople“ in der Welt bekannt und geschätzt.
„Weltwasserwoche“
Den weltweiten Trinkwassermangel zu beheben, ist Anliegen der seit diesem Sonntag laufenden „Weltwasserwoche“ in Stockholm: 2000 Wasserexperten, Umweltschützer, Industrievertreter und Politiker aus 100 Ländern diskutieren auf dem jährlich stattfindenden Treffen wie der Zugang zu sauberem Trinkwasser verbessert werden kann. Höhepunkt der Konferenz ist die Verleihung eines mit 120.000 Euro dotierten „Weltwasserpreises“ durch den schwedischen König Carl Gustaf. Dieses Jahr erhält ihn der Amerikaner Perry McCarthy für seine Verdienste um die Wiederaufbereitung von chemisch verunreinigten Gewässern.
Die Weltwasserwoche findet seit 2005 statt.
Quelle :
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
durch Hinweis www.trinkwasserberater.de