„Wände streichen“ hört sich in der Theorie nicht allzu kompliziert an. Wie setzt man aber die Theorie in die Praxis um? Mit dem richtigen Wissen kann jede Wand in Handumdrehen verschönert werden. Entscheidend für ein positives Ergebnis sind nicht nur die Farben und die Farbrollen, sondern auch eine gründliche Vorbereitung.
Farben mischen
Wer seine Wände nicht unbedingt in einem klassischen Weiß anstreichen möchte, dem steht die ganze bunte Farbenwelt offen. Das stellt einen nicht nur vor die Herausforderung, welcher Hersteller geeignet, sondern auch welcher Ton nun der richtige ist.
Doch wie bekommt man nun seine Wunschfarbe? Hier gibt es drei Möglichkeiten. Zum einen kann man auf die Paletten der Farbhersteller zurückgreifen. Neben den Klassikern wie Cremeweiß sind häufig auch die Effekt- und Trendfarben der jeweiligen Saison dabei. Wem das Palettenangebot jedoch nicht ausreicht, kann zum anderen bei Farbmischstationen, Fachgeschäften oder Heimwerkermärkten vorbeischauen. Als letztes bleibt noch, vor allem für die kreativen Köpfe, die dritte Möglichkeit – das Selbermischen von Farben.
Ohne Vorkenntnisse stellt das Selbermischen von Farben unter Umständen eine große Herausforderung dar. Wer sich aber trotzdem dafür entschieden hat, sollte folgendes beachten:
– Um die gewünschte Farbe zu bekommen, gibt man in meisten Fällen Abtönfarben zur weißen Farbe zu.
– Mit den Grundfarben Blau, Rot und Gelb lassen sich theoretisch alle Farbkombinationen erzielen.
– In der Praxis legt man häufig zuerst den ungefähren Farbton fest und benutzt Abtönfarben in Sekundärtönen wie Orange, Grün oder Violett. So geht es viel schneller und man spart noch dazu einiges an Farbe.
Dazu ein kleiner Tipp – probiert es zuerst mit einer kleinen Menge. Habt ihr den richtigen Farbton getroffen, könnt ihr die Farbe in größeren Mengen abmischen. Aber nicht davor vergessen, die Mengen zu notieren und abzuwiegen! Wenn man die passenden Proportionen einmal kalkuliert hat, kann man sie immer wieder verwenden. Beim Selbermischen ist weiterhin enorm wichtig, die Farbe gründlich zu verrühren. Idealerweise sollte die Farbe nach dem Mischen vollkommen homogen sein und darf keinerlei Schlieren aufweisen.
Richtig vorbereiten
Bevor man den Pinsel in die Hand nimmt, sollte zunächst der zu streichende Raum vorbereitet werden. Abdeckfolien eignen sich dabei ganz gut für den Fußboden, während leichtere Folien eher für Möbel bestimmt sind. Die Folien sollte man mit dem Malerkrepp auf den Fußleisten so festkleben, dass sie lose auf dem Boden ausgebreitet liegen bleiben können.
Malerarbeiten
Das Werkzeug liegt bereit, die Wunschfarbe ist gemischt, und der Raum ist schon seit langem vorbereitet? Nun kann es endlich losgehen.
Bevor man anfängt, sollte man die Farbe noch einmal ordentlich durchrühren. Nachdem sich alle Pigmente gleichmäßig im Farbeimer verteilt haben, kann man mit dem Anstreichen beginnen. Ein kleiner Tipp: nehmt euch zuerst eine Fläche vor, die ihr in wenigen Zügen fertigstellen könnt. So könnt ihr schnell erkennen, an welcher Wand ihr begonnen habt. Zusätzlich ist es sinnvoll flächenweise vorzugehen, denn nur, wenn die Übergänge zwischen den einzelnen Arbeitsabschnitten nass in nass erfolgen, erreicht man eine einheitliche Farbabdeckung.
Am besten streicht man zuerst die Ränder der Fläche mit einem Pinsel an. Hier sollte der Farbauftrag nicht zu dick sein, und die Ränder lediglich eine bis zwei Handbreit gestrichen werden. Wenn ihr mit den Rändern fertig seid, könnt ihr die großen Flächen mit der Rolle abschnittweise streichen. Man nimmt dazu die Farbe mit der Malerrolle auf und rollt sie dann auf dem Gitter ab. Die Farbe sollte auf keinem Fall von der Rolle tropfen. Wenn ihr mit dem Arm den Bereich problemlos erreichen könnt, rollt die Farbe diagonal auf die Wand. Anschließend rollt ihr in der entgegengesetzten Diagonale quer dazu. Zum Schluss wird noch einmal senkrecht über die Fläche gestrichen, ohne vorher erneut Farbe aufzunehmen. Soweit man mit einer Fläche fertig ist, nimmt man die nächste Teilfläche.
Beim Anstreichen ist es hilfreich, immer wieder einige Schritte zurückzutreten und aus der Distanz auf die Wand zu schauen. Dabei sieht man schwächer deckende Stellen oder Lücken, die noch auszubessern sind.
Sind alles Flächen gestrichen, sollten nun die Farbrollen und die Pinsel gereinigt werden. Nicht aufgebrauchte Farben sollten wieder gut verschlossen werden, damit sie nicht eintrocknen.
Beachtet ihr diese kleinen Tipps, könnt ihr recht einfach Highlights mit farbigen Wänden schaffen. Wer nur ungern zur Malerrolle oder dem Pinsel greift, dem dürften elektrische Farbroller oder Feinsprühsysteme eine tolle Alternative bieten. Mehr Information dazu sowie weitere Tipps könnt ihr in der Heimwerker Community 1-2-do.com finden.